"Frau Brendt, Sie haben einen Herzfehler und sollten keinen Sport treiben. Schon gar nicht bei der Hitze in der Sonne. Besprechen Sie das (ich bekomme ein paar Blätter Papier in die Hand gedrückt) in Ruhe mit ihrem Hausarzt, wenn Sie wieder daheim sind."
Was für ein Schock!
Die Worte vom Arzt im Krankenhaus haben mich schwer getroffen. Ich war 16 und gerade auf einem Reitlehrgang im Landesleistungszentrum in Vechta.
Dort bin ich nach der Springstunde hyperventilierend in der Stallgasse zusammengeklappt.
Nachdem ich mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht und dort einige Tests gemacht wurden, dann diese Diagnose.
15 Jahre später die nächste Überraschung bei einem Gesundheits-Check-Up, den mein Arbeitgeber regelmäßig in Form eine Wellness Urlaubs seinen Führungskräften schenkt.
"Frau Sonntag, ihr Blutzuckerwert ist erhöht. Lassen sie das kurzfristig abklären. Bei ihren sonstigen Umständen ist Typ 2 Diabetes eher unwahrscheinlich, und sollte es ein Typ 1 Diabetes sein, kann das schnell gehen."
Wow, abends noch entspannt in der Sauna gechillt. Morgens dann das.
Nach einer monatelangen Odyssee bei verschiedenen Fachärzten steht fest: ich habe einen Gendefekt.
Das bedeutet, ich habe schon seit meiner Geburt eine sehr seltene Form von Diabetes, weder Typ 2 noch Typ 1 und deswegen haben auch die meisten Ärzte keine Ahnung.
Warum hast Du dazu vielleicht noch nie etwas von mir gehört? Nun, es spielt für mich einfach keine Rolle mehr.
Ich habe mich vor ca. 10 Jahren dazu entschieden, mir keinen Kopf darum zu machen. Einfach weiter gesund zu leben und das Beste daraus zu machen.
Auf dem Rennrad habe ich die Pyrenäen überquert. Bei über 30° und gleißender Sonne, die den Asphalt zum Glühen brachte.
Ich wiege ca. 55 kg und bewege fast das doppelte Gewicht mit einer Langhantel.
Ich, inzwischen Frau Werner, bin fit und munter.
Niemand würde vermuten, dass ich aus einer Familie komme, in der Übergewicht an der Tagesordnung und Sport Mangelware ist.
Es ist doch so: Jeder von uns hat andere körperliche Voraussetzungen. Manche davon scheinen uns in die Wiege gelegt zu sein.
Meine eigene Erfahrung ist: es macht einen Riesenunterschied, wie wir unser Leben gestalten.
Oft scheinen die Gene oder das Alter unsere Bemühungen zu torpedieren. Meist sind es aber in der Realität die Lebensumstände.
Viel Sitzen am Schreibtisch und Stress führen, wenn man es 20 Jahre kontinuierlich anwendet, recht zuverlässig zu Bandscheibenvorfall, Herzinfarkt oder Büro-Beschwerden.
20 Jahre, die man aktiv und glücklich in Balance verlebt, können hingegen viel ausgleichen.
Das Gute ist: im Gegensatz zu Genen und Alter, haben wir die Faktoren unserer Lebensumstände selbst in der Hand.
Ich möchte Dir heute Mut machen, Dich nicht davon runterziehen zu lassen, wie fit Du Dich gerade fühlst und welche Voraussetzungen Du mitbringst.
Ich möchte Dir Mut machen, an Dich und deinen Körper zu glauben.
Du hast verdient, so fit und kraftvoll zu sein, wie Du möchtest. Unabhängig davon, wie deine Ausgangssituation ist!
Ich habe selbst erlebt, was alles möglich ist.
Und ich bin nicht das einzige Beispiel. Meine Kundinnen sind regelmäßig überrascht, wenn sie feststellen, dass ihre Gene und ihr Alter kein KO-Kriterium sind, um im Dream Team mit ihrem tollen Körper Erfolge einzufahren.
Das kannst Du auch!
PS: Wenn Du Dir Unterstützung auf deinem Weg wünschst, dann melde Dich gerne.