„Ich liebe mich – ich liebe mich nicht – ich liebe mich – ich liebe mich nicht…“ - und so bis in die Unendlichkeit. Ein innerer Monolog, den viele von uns kennen.
Doch warum fällt es uns oft so schwer, uns selbst zu lieben, während es für die Partner/in, Familie, Tiere die natürlichste Sache der Welt zu sein scheint?
Stopp! Hast du gerade gedacht: „Ich liebe sie doch auch, ist das nicht das gleiche“? - Oh doch, das ist es.
Liebe existiert in vielen Arten und Formen, es geht nur um die Weise, wie wir mit ihr umgehen.
Andere lieben? Kein Problem.
Sich lieben? Schwieriges Thema.
Aber wieso ist das so? Wir haben alle diese Tage, an denen wir uns einfach nicht in unserer Haut wohlfühlen. Vielleicht ist es das Gefühl, bei etwas zu versagen, was anderen mühelos zu gelingen scheint, oder das Kleid, welches nicht mehr passt.
Es sind Tage, an denen wir uns selbst Dinge sagen, die wir niemals zu jemand anderem sagen würden.
Hast du schon einmal in den Spiegel geschaut und gedacht:
❌ „Ich sehe heute echt schlecht aus.“
❌ „Die Hose schmeichelt mir überhaupt nicht.“
Oder bei der Arbeit, als nicht alles rund ging, zu dir selber gesagt:
❌ „Ich bin echt zu dumm dafür.“
❌ „Also, wie habe ich überhaupt diesen Job bekommen.“
❌ „Ich werde gekündigt, oder ich kündige, ich kann das nicht.“
Fühlst du dich ertappt? Mach dir keine Sorgen! Diese negativen Selbstgespräche sind weit verbreitet und für viele eine alltägliche Realität.
In der heutigen Gesellschaft werden Bescheidenheit und Selbstironie oft mehr geschätzt als Selbstliebe. Aber wir vergessen schnell, dass sie sich ins Gegenteil verkehren und uns schaden können. Auf der anderen Seite schadet die Selbstliebe nie.
Oft sind es nicht die großen Lebensereignisse, die uns zum Zweifeln bringen. Es sind mehr die kleinen Selbstkritiken, die uns niederhalten.
Was also kannst du tun, um die Selbstsabotage zu stoppen und die Selbstliebe anzukurbeln?
Beginne langsam. Beobachte dich selbst und erkenne, welche die typischen Situationen sind, in denen du dir schlecht zuredest.
Nimm dir ein Blatt Papier und schreibe sie auf. Erkenne das Muster, wann es am meisten auftritt, und überlege dir, welche Gedanken stattdessen hilfreich wären.
Statt „Ich sehe heute echt schlecht aus“ zu sagen, schaue dich im Spiegel an, und sage, was du an dir am meisten liebst.
Statt „Die Hose schmeichelt mir überhaupt nicht“ zu sagen, ziehe sie einfach aus, und hol dir aus dem Schrank dein Lieblingsteil.
Statt „Also, wie habe ich überhaupt diesen Job bekommen.“ zu sagen, klopf dir auf die Schulter, wenn du etwas gut gemacht hast.
P.S. ich weiß, dass es viele Situationen in deinem beruflichen Alltag gibt, wo du ein High-five verdienst!
Vergiss nicht, Selbstliebe ist mehr als nur ein Trend. Es ist eine Lebensweise, die uns hilft, mit uns selbst so umzugehen, wie wir mit unseren liebsten Menschen umgehen würden. Es ist die Fähigkeit, freundlich zu uns selbst zu sein, auch wenn wir Herausforderungen begegnen.
Deswegen ist Selbstliebe nicht nur für unser persönliches Wohlbefinden wichtig, sondern kann auch unsere berufliche Leistung und Zufriedenheit positiv beeinflussen.
Ich möchte dir heute, aus diesem Grund, fünf praktische Tipps mitgeben, wie du Selbstliebe in deinen beruflichen Alltag integrieren kannst:
👉 Setze realistische Ziele und feiere deine Erfolge:
Vermeide es, dich selbst zu überfordern, und erkenne an, dass es in Ordnung ist, nicht alles auf einmal zu tun. Wenn du ein Ziel erreichst, nimm dir einen Moment Zeit, um diesen Erfolg zu feiern, egal wie klein oder groß er sein mag.
Diese Anerkennung fördert ein positives Selbstbild und motiviert dich.
👉 Setze Grenzen und sag NEIN:
Selbstliebe bedeutet nicht nur deine Grenzen zu kennen, sondern sie auch zu respektieren.
Lerne, Aufgaben abzulehnen, die nicht in deinen Zuständigkeitsbereich fallen oder deine Kapazitäten übersteigen. Indem du Nein sagst, wenn es notwendig ist, bewahrst du deine Energie und verhinderst Burnout. Außerdem stärkt es deine Souveränität und du wirst kompetenter wahrgenommen, eben nicht als fleißiges Bienchen.
👉 Nutze Pausen als Selbstfürsorge:
Nutze deine Pausen, um wirklich abzuschalten und dich zu regenerieren. Anstatt am Schreibtisch zu essen, geh spazieren, mache Achtsamkeitsübungen oder etwas anderes, das dich entspannt.
👉 Spreche mit dir selbst:
Nein, Selbstgespräche sind nicht komisch! Achte immer auf die Art und Weise, wie du mit dir selbst sprichst. Du darfst auch schlechte Gefühle haben und wahrnehmen. Aber ersetze immer wiederkehrende selbstkritische Gedanken durch positive Affirmationen. Ein unterstützender innerer Dialog kann deine Selbstwertschätzung stärken und dir helfen, Herausforderungen leichter zu meistern.
👉 Work-Life-Balance erhalten:
Eine ausgewogene Work-Life-Balance ist entscheidend für die Selbstliebe, da sie dir hilft, Stress abzubauen und dich an die Dinge zu erinnern, die im Leben wirklich zählen.
Stelle sicher, dass du genügend Zeit für Freizeitaktivitäten, Freunde, Familie und Hobbys hast, die dir Freude bereiten.
Indem du diese Tipps befolgst und aktiv in deinen Alltag integrierst, legst du den Grundstein für eine gesunde und starke Beziehung zu dir selbst.
Denn am Ende des Tages ist die Beziehung, die wir zu uns selbst haben, die Basis für alles.