Mein Umgang mit der Droge Zucker

Als Kind waren Süßigkeiten und Zucker etwas ganz normales. Täglich verfügbar.
Gleichzeitig war meine weibliche Verwandschaft immer wieder auf Diät und verzichtete dann auf Kuchen, Schokolade und eigentlich alles was "lecker" war.

Ungesund und lecker waren untrennbar mit einander verknüpft.

Als ich mit 14 begann mich mit meiner Gesundheit und Ernährung zu beschäftigen, wurde mir schnell klar: isolierter Zucker ist nicht förderlich.

Dennoch gelang es mir nicht, dauerhaft auf Süßigkeiten und Co zu verzichten.

Rückblickend lag es daran, dass ich der Süße und der Versuchung immer wieder ausgesetzt war. Mit jedem Teilchen vom Bäcker, jedem Nachtisch im Restaurant wurde mein Zuckergedächtnis wieder getriggert.

Bis ich vor ein paar Jahren eine echte Entscheidung getroffen habe:
Zucker ist ein Gewürz, keine Massenzutat.

  • keine Süßigkeiten und keine Fertigprodukte (auch keine herzhaften Snacks wie Chips)
  • keine zuckerhaltigen Getränke (wie z.B. Cocktails)
  • kein Nachtisch, den ich nicht selbst zubereitet habe (was geht: rohveganer Kuchen meiner Freundin Nadine, die ganz ähnlich drauf ist)

Ob das notwendig ist, um fit und gesund zu leben?
Nein!
Ich empfehle es auch meinen Kundinnen nicht in der Form.

Für mich persönlich ist es aber richtig schön so. Erstaunlicherweise fühlt es sich überhaupt nicht nach Verzicht an.
Im Gegenteil: endlich schmecken Obst und Co wieder süß. Und es ist total befreiend, sich nicht ständig damit herumschlagen zu müssen, ob man nun soll oder nicht.

Mich überredet auch keiner zu etwas, das ich eigentlich nicht möchte. Das ist gar keine Option.
So wie für einen Nichtraucher eine Zigaretten keine Versuchung ist.

Und so genieße ich selbstgemachtes Eis aus gefrorenenen Früchten, Obst im Müsli oder ein bisschen Süßungsmittel im Joghurt-Dressing oder einem selbstgemachten asiatischen Dip.

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