Sarah und ich haben vor einigen Wochen (endlich) mal wieder telefoniert - und dabei entstand die Idee des folgenden Interviews.
Wir möchten Euch mit Sarahs Erfahrungen inspirieren, dass ein ausgeglichenes, fittes, erfolgreiches und glückliches Leben möglich ist. Und zwar auch dann, wenn man ganz schön viel vor hat.
Was machst Du beruflich und wie sieht dein Leben aktuell aus?
Ingenieurin, Chefin, Mama, Partnerin: frisch beförderte Abteilungsleiterin bei Mercedes-Benz in der Produktionsplanung, ich verantworte im Jobsharing mit einer Kollegin die Digitale Anlagenplanung. Mein Mann ist auch Führungskraft. Wir haben zwei quirlige Mädels (4 und 1 Jahre).
Und mein Leben dreht sich gerade vorwiegend darum, alle Bälle rund um Job, Familie und mich selbst motiviert und ausgeglichen in der Luft zu halten.
Woher nimmst Du die Power, um das alles unter zu bekommen?
Ich habe den inneren Antrieb, ein Vorbild für meine Töchter und viele weitere Frauen zu sein, dass Kind UND Karriere geht. Ja, ist hin und wieder sehr herausfordernd. Doch meist klappts ganz gut.
Meine Erfolgsformeln
#1 Konzentration auf die Dinge, die mir Energie und Motivation geben. Das Steven Reiss Motivation Profile war eine tolle Hilfe, meinen inneren Kompass dafür voll auszurichten. Beruflich, wo immer möglich. Und auch privat.
Beispiele: Keine private Treffen, die mich anstrengen. Online-News-Abstinenz seit zwei Jahren (à Literaturtipp „Die Kunst des Digitalen Denkens“ von Rolf Dobelli). Die gewonnene Zeit investiere ich in mich und mein Leben.
# 2 Powerstyle
Danke, Sabine Walter, ein klasse Styling-Coach: Mein Style gibt mir jeden Morgen Kraft, Spaß und Freude für den Tag.
#3 Fokus, Dankbarkeit
Seit einem Jahr nutze ich (fast) regelmäßig mein 6-Minuten-Tagebuch. Drei Minuten am Morgen als Dankbarkeit und Fokus für den Tag. Drei Minuten am Abend für Rückblick auf die schönen Momente. Letzteres machen wir mittlerweile oft während des Abendessens gemeinsam als Familie. Die Antworten der Vierjährigen sind immer wieder herzerwärmend.
#4 Mein Kids-Kooperations-Werkzeugkoffer
Meine letzte Elternzeit habe ich intensiv genutzt, mich zumThema bedürfnisorientierte Erziehung schlau zu machen. Mein Werkzeugkoffer, um meine Große zur Kooperation zu animieren, ist mittlerweile gut gefüllt. Zwei Beispiele„schaffst du es bis 20 in den Autositz oder reicht es sogar, wenn ich nur bis 10 zähle?“ – schwups, sitzt das Kind im Sitz. „Heute ist der Tag, an dem darf kein einziges Kind Zähne putzen. Kein Einziges“ – schwups, ist die Zahnbürste im Mund (Literaturtipp „Erziehen ohne Schimpfen“ von Nicola Schmidt)
Hast Du auch Tipps, wie Du deinen Körper gut versorgst?
Dank Vanessas Credos „Den Körper nicht nur fordern, sondern auch fördern“ baue ich zwei Mal in der Woche wieder Fitnessstudio ein. Mittwochabend nach 20/21 Uhr, wenn die Kids schlafen. Nein, das hätte ich früher nie gemacht. Und Samstagvormittag mit Mann und Kids, letztere gehen dann einfach in die Kinderbetreuung dort.
Dank meiner Kids isst die Ernährungspyramide zu Hause stets bei uns mit. Unsere wöchentliche Biokisten-Lieferung sorgt für viel Obst und Gemüse. Und wenn der Obstkorb schön präsent auf dem Esstisch steht, greift jeder mal zu
Ich weiß von Dir, dass Du es teilweise als persönliche Challenge siehst, positiv durch den Tag zu gehen. Im Sinne von "ich beweise mir, dass ich es kann". Wie kann man sich das konkret vorstellen?
Ein Grundoptimismus steckt schon immer in mir. Ergänzend hilft mir mein tägliches Statement, das ich in mein Tagebuch schreibe, meine Gedanken zu lenken und auch Routinen nachhaltig zu verändern. Allein der Satz „ich bleibe gelassen, ausgeglichen und stark“ hat mich während so einigen kindlichen Wutanfällen ruhig und gelassen bleiben lassen.
Trotzdem ist es als Business-Frau und Mutter ja sicher oft auch einfach viel. Wie schaffst Du es Grenzen zu setzen und Dir mal Zeit für Dich zu nehmen?
Im Urlaub vor Kurzem hatte ich einfach einen Sarah-Tag. Ich,allein, mein Fahrrad, ein Buch, mein Portemonnaie. Wow, das gibt Kraft. Und auch sonst im Alltag: Ich hole mir Unterstützung, wo möglich. Auch wenn es finanziell etwas kostet, das ist es mir wert. „Throw money at the nanny“
Seit ich mit zwei Kids zurück im Job bin, stehe ich gern früher auf. Ich genieße die Ruhe am Morgen und die Zeit im Bad und am Tisch.
Und das schlechte Gewissen, teilweise gefühlt als Erste das Büro zu verlassen, habe ich abgelegt.
Was sind deine nächsten Ziele und Projekte? Gibt es etwas, bei dem Dich die Poweristas Community unterstützen könnte? Mit wem würdest Du gerne in Kontakt kommen?
Mein nächstes Ziel ist, eine größere Bleibe für uns zufinden. Gerade fehlt der Rückzugsraum. Mein aktuelles persönliches privates Reifeprojekt ist „Kommunikation ohne die fünf apokalyptischen Reiter“. Wenn sich dazu eine Powerista findet mit Erfahrung und Sparring – gerne!
Vielen Dank Sarah!
Wenn Du, liebe Leserin, Dich zum genannten Kommunikationsprojekt mit Sarah austauschen möchtest, melde Dich einfach bei mir unter vanessa@vanessasonntag.com
Ich stelle gerne den Kontakt her.